Papageienhaltung hat zweieinhalbtausend Jahre Tradition. Dennoch zählen die Krummschnäbel zu den am wenigsten verstandenen Haustieren unserer Zeit.
Die Unterbringung
Der goldene Rundkäfig hat in der Papageienhaltung längst nichts mehr verloren! Naturnahe Lebensräume mit viel Beschäftigungsmöglichkeiten sind ein Muss – das sagt auch das Österreichische Tierschutzgesetz.
Die tiergerechte Unterbringung von Papageien braucht aber vorallem Platz. Eine Innen und Außenvoliere, die zumindest dem für die Art vorgeschriebenem gesetzlichen Mindestmaß entspricht, ist unerlässlich. Die Papageien werden Ihnen die papageiengerechte Unterbringung mit einem langen und gesunden Leben verdanken.
Lesen Sie hier unseren Haltungsleitfaden inklusive einer Checkliste, mit dem auch Sie Ihre Haltung überprüfen können.
Erstellt in enger Zusammenarbeit mit Tierschutzombudsstelle Wien bietet der Leitfaden eine Informative Anleitung für die Erfordernisse der Papageienhaltung.
Das Gesetz sieht für die Haltung von einem Graupapageienpaar eine Grundfläche von 6 m2 vor. Während Graupapageien gerne in Gruppen leben, lieben Amazonenpärchen die traute Zweisamkeit, die sie auch gerne einmal verteidigen.
Sachkundenachweis für Reptilien, Amphibien und Papageienvögel
Ab 1.1.2023 gibt es in WIEN die Verpflichtung, einen Sachkundenachweis abzulegen, BEVOR man Papageien aufnimmt.
Dieser Nachweis ist ein 4-stündiger Kurs, den wir für Papageien bei uns im Schutzzentrum anbieten. Termine nach Bedarf, bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Interesse haben. Weitere Informationen finden Sie unter www.exoten-kunde.at Wer schon Papageien hält, muss den Nachweis nicht erbringen, aber nur dann, wenn er / sie seine Papageien beim Veterinäramt gemeldet hat – die Frist dafür endet am 31.12.2022!
Die richtige Ernährung
Neben einem artgleichen Partner ist die Ernährung einer der wichtigsten Bestandteile eines gesunden Papageienlebens.
Abwechslungsreiche Mahlzeiten schmecken auch unseren gefiederten Freunden. Während Obst und Gemüse ganz oben auf dem Speiseplan stehen, ist die typische Körnermischung immer noch das am meisten gefütterte Futter. Die Fettreichen und oft mit Pilzen belasteten Körner bieten dem Vogel aber nur wenig Nahrhaftes.
Bieten Sie Obst/Gemüse und Körnermischungen nie gleichzeitig an – Papageien tendieren dazu, bei freier Wahl nur die fetten Samen (z. B. Sonnenblumenkerne) aus der Körnermischung zu fressen und vernachlässigen den Rest.
Manchmal ist die Vorliebe für bestimmtes Obst oder Gemüse auch von der Form und Größe des angebotenen Stückes abhängig. Weintrauben und Kirschen etwa sind auch deshalb bei den meisten Papageien sehr beliebt, weil sie „mundgerechte Happen“ darstellen. Neben der Fütterung mit verschiedenen Obst- und Gemüsesorten kann man Papageien und Sittiche auch mit Quell-, Keim- und Kochfutter erfreuen.
Der Speiseplan von Papageien sieht 80 % Weichfutter in Form von Obst und Gemüse vor. Maximal 12-15% bleiben für proteinreiches Futter in Form von z. B. Milchprodukten, gekochten Hühnerflügeln, gekochtem Ei oder mildem Käse. Körner und Nüsse sind vorallem reich an Fett. Das Knacken von Nüssen oder Körnern bereitet den Papageien aber auch großen Spaß und sorgt für ein wenig Beschäftigung.