Julia Bellmann, Katharina Muhm, Tina Schwarcz, WS 2012/13 (Einfürungspraktikum im Beobachten von Zootieren)
Tagesablauf einer Gruppe von Graupapageien (Psittacus erithacus) in Volierenhaltung
In diesem Projektpraktikum wurde der Tagesrhythmus von Graupapageien in einer Voliere beobachtet und anschließend mit dem von wildlebenden Graupapageien verglichen. Dafür wurde zunächst ein Ethogramm (Verhaltensinventar) erstellt. Die Studie wurde in einer Voliere des Schutzzentrums der ARGE Papageienschutz mit 11 Graupapageien gemischter Geschlechter und Alter durchgeführt über drei Monate hinweg durchgeführt. Infolge derer wurde ein Aktivitätenprotokoll zu verschiedenen Tageszeiten (Vormittag, Mittag, Nachmittag) angelegt und in weiterer Folge analysiert.
Dabei zeigte sich, dass Fressverhalten vor allem am Vormittag und Nachmittag zu beobachten war. Das deckt sich auch mit den Beobachtungen an Graupapageien in freier Wildbahn, da die Tiere zu Mittag in ihren Schlafbäumen rasten. Dementsprechend wurde auch bei den Volierenvögeln zu Mittag vermehrt passive Verhaltensweisen wie Rasten bemerkt. Eine Verhaltenskategorie, in der sich Volierenvögel und freilebende Vögel hinsichtlich Häufigkeit stark unterscheidet, ist die Fortbewegung. Während wilde Graupapageien am Tag viele Kilometer weit fliegen, ist das auch in einer großzügigen Voliere nur begrenzt möglich. Die bevorzugte Fortbewegungsform der Volierenvögel war daher Laufen oder Klettern.
Der Tagesrhythmus von Graupapageien in Gefangenschaft ist also ähnlich wie bei ihren wildlebenden Artgenossen, unterscheidet sich aber signifikant in der Art und Dauer der Fortbewegungsform.
