Elisabeth Adam, Verena Pühringer-Sturmayr, Markus Ühlein, WS 2011/12 (Verhaltensbiologisches Projektpraktikum)
Paarbindung und Ressourcenmonopolisierung bei Graupapageien (Psittacus erithacus erithacus)
Ziel dieser Projektarbeit war es, die Ressourcenmonopolisierung bei Graupapageien (Psittacus erithacus erithacus) in Zusammenhang mit Paarbindung zu untersuchen. Verschiedene Studien zeigen, dass Paarbindungen nicht nur dem Reproduktionserfolg dienen, sondern durchaus andere Vorteile, wie social support oder einen höheren Dominanzstatus, mit sich bringen.
Bei Vögeln spricht man von einer Paarbindung, wenn zwei Individuen eine gegenseitige soziale Präferenz über eine/mehrere Brutsaison/en und außer-halb der Brutzeit zeigen. Im ersten Teil unserer Studie wurden die Paare und Singles der Volieren R6 (11 Vögel) und L6 (6 Vögel) des Schutzzentrums der ARGE Papageienschutz anhand der Beobachtung sozialer Interaktionen bestimmt. In weiterer Folge konnten die Tiere drei Bindungskategorien zugeordnet werden – Singles, Individuen mit schwacher und Individuen mit starker Bindung. Bei den Verhaltensbeobachtungen im anschließenden experimentellen Abschnitt erhielten die Graupapageien eine limitierte Ressource (Ölfrucht bzw. Walnuss). Unterschiede bezüglich der erfolgreichen Monopolisierung der Ressource zwischen paargebundenen Individuen und Singles wurden eruiert.
Es wurde angenommen, dass paargebundene Individuen Ressourcen besser monopolisieren können als Singles. Das wurde durch die Ergebnisse der untersuchten Gruppe in Voliere R6 gestützt. Bei der Gesamtauswertung beider beobachteten Volieren R6 & L6 beziehungsweise der Einzelauswertung von Voliere L6 konnten jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen Singles und paargebundenen Individuen festgestellt werden.