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Lesen Sie hier einen Auszug der Papageien News Ausgabe 1, 2023.

Papageien News 2023

Lesen Sie hier einen Auszug der Papageien News aus dem Jahr 2009:

PapageienNews_2009

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Papageien-News 2019

Papageien-News 2018

Papageien-News 2017

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Lesen Sie hier einen Auszug der Papageien News aus dem Jahr 2009:

PapageienNews_2009

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A wie Aggression: Aggressive Verhaltensweisen sind in der Natur überlebensnotwendige, sinnvolle Strategien. Sie werden zur Festlegung der Rangordnung in einer Gruppe, zur Verteidigung von Revier, Nistplatz, Futter oder des Partners sowie zur Vertreibung der eigenen Jungvögel aus dem Brutrevier angewendet. Da Papageien immer noch Wildvögel sind, kommt es auch in Gefangenschaft zu aggressivem Verhalten, vor allem bei Amazonen und Kakadus. Der Eintritt der Geschlechtsreife mit ca. 5 Jahren wirkt hier oft als Auslöser. Handaufgezogene Vögel neigen zu verstärkter Aggression gegenüber ihren Pflegern.

B wie Bürzeldrüse: Die Bürzeldrüse ist die einzige Hautdrüse der Vögel. Sie befindet sich auf der Oberseite des Bürzels, der Schwanzbasis. Das regelmäßig vom Vogel entnommene Sekret spielt bei der Gefiederpflege eine große Rolle (Wasserfestigkeit). Während die Bürzeldrüse z.B. bei Schwimmvögeln besonders gut entwickelt ist, ist sie bei manchen Vogelarten, darunter auch Papageienarten, reduziert oder fehlt gänzlich (z.B. Amazonen). Diese Arten bilden verstärkt Federpuder aus den so genannten Puderdunen, was bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorruft. Durch mangelhafte Haltungsbedingungen wie falsche Ernährung, fehlendes UV- Licht und trockene Luft können Bürzeldrüsen verstopfen (z.B. bei Graupapageien), was beim Vogel zu Juckreiz und sekundär zu Federrupfen führen kann.

C wie Chlamydia psittaci: Diese gramnegativen, intrazellulären Bakterien sind als Erreger der sog. Papageienkrankheit (Psittacose bzw. Ornithose) bekannt und als Zoonoseerreger (auf den Menschen übertragbar) gefürchtet. Früher war die Erkrankung deshalb meldepflichtig, erkrankte Vögel wurden getötet, erkrankte Menschen mit Antibiotika behandelt. Heute werden auch erkrankte Vögel mehrere Wochen erfolgreich antibiotisch behandelt. Da Tauben häufig mit Chlamydien infiziert sind, jedoch nur selten erkranken, wird die Haltung von Tauben und Papageien in benachbarten Volieren nicht empfohlen.

D wie DNA-Analyse: Eine molekularbiologische Methode zur Geschlechtsbestimmung (Dauer ca. 5 Tage) und zum Identitäts- und Abstammungsnachweis (Dauer ca. 14 Tage) von Einzeltieren aus Blut oder Feder des Vogels. Funktioniert nur mit frischen Federn! Die Genauigkeit liegt mittlerweile bei 99,9%. Zunächst wird die DNA, also das Erbgut, biochemisch isoliert und dann mittels verschiedener DNA-Sonden und Enzyme aufgespalten. Der Vergleich der entstehenden DNA-Fragmente erlaubt Rückschlüsse auf verwandtschaftliche Beziehungen. Dieses „Fingerprinting“ gewinnt immer größere Bedeutung für den Artenschutz. So können etwa vermeintliche Nachzuchten als geschmuggelte wilde Jungvögel entlarvt werden.

E wie Einzelhaltung: Papageien sind hoch soziale Vögel, die unter Einzelhaltung besonders leiden. Sie zeigen dies durch apathisches oder aggressives Verhalten, sowie durch Dauerschreien oder Federrupfen. Seit 1.1.2005 ist die Einzelhaltung von Papageien in Österreich laut bundeseinheitlichem Tierschutzgesetz verboten. Viele Papageienarten gehen eine lebenslange Einehe mit ihrem Partner ein. Daher dürfen sie nur mehr paar- oder gruppenweise gehalten werden, wobei immer Vögel derselben Art vergesellschaftet werden müssen.

F wie Federrupfen: Federrupfen oder auch -fressen bzw. -beißen ist eine meist multifaktorielle Erkrankung, die sowohl physische (organische) als auch psychische Ursachen haben kann, wobei letztere häufiger sind. Auslöser für dieses Verhalten sind oft Stresssituationen wie Langeweile, Ortswechsel, Tod einer Bezugsperson, Familienzuwachs oder auch hormonelle Veränderungen im Zuge der Geschlechtsreife. Auch trockene Heizungsluft, Mangel an UV-Licht und verstopfte Bürzeldrüsen begünstigen Federrupfen. In inadäquaten Haltungssituationen (zu kleine, schlecht strukturierte Voliere) kann es auch zum gegenseitigen Rupfen von Partnervögeln kommen. Je länger ein Vogel rupft, desto schlechter sind in der Regel seine Heilungschancen. Wird das Problem jedoch rasch erkannt und die Ursachen behoben, fiedern die meisten Vögel wieder zu. In der Natur kommt Federrupfen nicht vor.

G wie Geschlechtsreife: Papageien werden, je nach Größe, mit einem (z.B. Wellensittich) bis sechs Jahren (Großpapageien wie Kakadus und Aras) geschlechtsreif. Im Mittelfeld liegen die Großsittiche, die mit zwei bis drei Jahren Geschlechtsreife erlangen, gefolgt von Graupapageien und Amazonen mit ca. drei bis vier Jahren. Bereits vor Eintritt der Geschlechtsreife suchen Papageien ihren Partner aus und lernen spielerisch das notwendige Sozialverhalten. In Gefangenschaft werden Papageien – v.a. nachgezüchtete Vögel – oft verfrüht geschlechtsreif. Mit hormonellen Änderungen treten zu diesem Zeitpunkt meist auch Verhaltensänderungen auf, wie z.B. Balz- und Brutverhalten (Scharren am Boden, Aufsuchen von Höhlen, verstärktes Nagen), Hervorwürgen von Futterbrei und oft auch Aggression (zur Revierverteidigung). Hat ein Papagei zu diesem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit, einen passenden Vogelpartner zu finden, resultieren daraus mitunter schwere Verhaltensstörungen, wie Federrupfen, verstärkte Aggression, Dauerschreien oder Lethargie.

Leider interpretieren manche Papageienbesitzer die Geschlechtsreife ihres Vogels falsch („mein Vogel ist verrückt geworden“), was nicht selten zu einer Abgabe des Tieres führt.

H wie Handaufzucht: Seit ca. 15 Jahren werden Papageien von Züchtern per Hand aufgezogen. „Superzahme“ Papageienbabies lassen sich besser und wesentlich teurer verkaufen als wilde (von den Papageieneltern aufgezogene). Zunächst schienen damit (fast) alle Probleme gelöst, man argumentierte mit dem Schutz der Wildvögel, die fortan „nur noch“ zur Blutauffrischung benötigt werden würden. Doch die Realität sieht ganz anders aus. Die Zuchtvögel vegetieren meist unter völlig inadäquaten Haltungsbedingungen dahin, die Weibchen werden zu Eier-lege-Maschinen, wie in der kommerziellen Hühnerzucht, degradiert und dürfen ihre Jungen nicht selbst aufziehen. Ihre Lebenserwartung ist stark verkürzt. Die auf den Menschen fehlgeprägten Nachzuchten reagieren schon bald mit Störungen des Sozialverhaltens, die sich in vermehrter Aggression gegen den Pfleger oder andere Familienmitglieder, Federrupfen und Dauerschreien äußern. Eine nachträgliche Verpaarung mit Artgenossen ist bei fehlgeprägten Papageien sehr schwierig, da sie diese nicht als solche erkennen. Die Folgen sind unglückliche Papageien und unglückliche Papageienbesitzer. In Österreich verbietet daher das am 1.1.2005 in Kraft getretene Tierschutzgesetz die kommerzielle Handaufzucht.

I wie Import: Bis zum Ende des Jahres 2005 importierte die EU jährlich ca. 2 Millionen Wildvögel aus aller Welt und war damit zum größten Importeur weltweit angewachsen (90% des weltweiten Handels!). Die meisten Vögel überlebten die Strapazen von Fang, Transport und Quarantäne nicht, nur ca. jeder 10. erreichte die europäischen Haushalte lebend. Mitte der 90er Jahre war bereits ein Drittel der Papageienarten vom Aussterben bedroht. Doch erst das vermehrte Auftreten des „Vogelgrippe“- Virus H5N1 veranlasste die Behörden dazu, einen (zu- nächst befristeten) Importstopp auszurufen. In der Folge forderten 240 Natur- und Tierschutzorganisationen, darunter auch die Arge Papageienschutz, ein endgültiges Importverbot. Eine von der EU in Auftrag gegebene Studie ergab schließlich, dass das Vogelgrippe-Virus mit größter Wahrscheinlichkeit über den Heimtierhandel eingeschleppt worden war. Dies verhalf den Forderungen der NGOs zum Durchbruch, und am 11. Jänner 2007 erließ die EU ein unbefristetes Moratorium. Vögel, die heute in die EU importiert werden, müssen aus anerkannten Zuchtstationen stammen.

J wie Joghurt: Joghurt ist eine beliebte Zusatznahrung bei Papageien, wobei jene Sorten mit höherem Fettgehalt eindeutig bevorzugt werden. Von den bei uns Menschen beliebten „Fastenjoghurts“ (0,1% Fett) halten sie in der Regel wenig. Am besten mischt man ca. 3,6%iges Joghurt mit frischen Früchten und süßt ev. mit etwas Honig, Ahornsirup oder Fruchtsüße. Auch Müsli kann eingerührt werden. Der Hit bei uns im Papageienheim: Fruchtjoghurt mit gekochten Nudeln (meist Spiralen)! Andere Milchprodukte (mit noch höherem Fettgehalt), wie Topfen oder Rahm sind ebenfalls sehr beliebt. Tipp: Nahrungsergänzungspräparate (flüssig oder Pulver) wie Kalzium lassen sich sehr gut in Milchprodukten verstecken. Leider gilt dies nicht für Medikamente, wie z.B. Antibiotika, diese werden aufgrund des starken Eigengeschmacks erkannt und nicht freiwillig angenommen.

K wie Kalzium: Kalzium gehört zu den allerwichtigsten Mineralstoffen im Vogelkörper, es ist in großen Mengen an der Knochen- und an der Eischalenbildung beteiligt. Ein Mangel führt während des Wachstums zu Rachitis, bei der Eiablage zu Legenot und Muskelkrämpfen und bei älteren Tieren zur Entmineralisierung der Knochen. Für einen funktionierenden Kalziumstoffwechsel ist unbedingt UV-Licht (natürliches, ungefiltertes Sonnenlicht) notwendig, mithilfe dessen zunächst Vitamin D3 aufgebaut wird. Haben die Vögel nicht die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten, so ist die Bereitstellung von speziellen UV-Lampen notwendig. Das Verhältnis zwischen Kalzium und Phosphor im Futter ist ebenso wichtig und sollte 2:1 betragen. Eine abwechslungsreiche Verfütterung von Frischfutter (Früchte der Ölpalme!) sowie zusätzlichen Vitamin D3 und Kalzium Gaben in Verbindung mit UV-Lam- pen beugt Kalziummangel vor.

L wie Luftfeuchtigkeit: Fast alle Papageien, die sich in unseren Haushalten finden, stammen ursprünglich aus den Tropen und Subtropen, die meisten davon aus tropischen Regenwäldern mit natürlich hohen Luftfeuchtigkeiten von bis zu 100%. Für die meisten Vogelarten ist unser Klima, v.a. unsere Innenräumlichkeiten, viel zu trocken (oft nur 30-40% Luftfeuchte!). Besonders gesundheitsschädlich für die meisten Vögel ist die trockene Heizungsluft im Winter, sie begünstigt die Entstehung von Atemwegserkrankungen und Gefiederproblemen. Mit Luftbefeuchtern ist hier Abhilfe zu schaffen, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Luft nicht kalt vernebelt wird (Keime werden mitvernebelt), sondern das Wasser auf natürliche Wei- se verdampft, indem es aufgekocht wird. Die Luftfeuchtigkeit ist mittels Hygrometer ständig zu kontrollieren. Sie sollte zwischen 55 und 60% liegen, was einen Kompromiss zwischen Mensch und Tier darstellt. Werden die Vögel in anderen Räumlichkeiten untergebracht, so ist eine höhere Luftfeuchtigkeit durchaus zuträglich. Achtung: Regelmäßiges Lüften ist notwendig, um die Entstehung von Schimmel in Innenräumen zu verhindern. Da- bei ist auf die Vermeidung von Zugluft zu achten. Zusätzlich sollten die Vögel regelmäßig mit lauwarmem Wasser geduscht bzw. abgesprüht werden. Badegelegenheiten müssen immer zur Verfügung stehen.

M wie Mauser: Unter Mauser versteht man den regelmäßig stattfindenden Gefiederwechsel bei allen Vögeln. Die aus Keratin (einem Protein) bestehenden Federn werden während der gesamten Wachstumsphase mit Blut versorgt, doch sobald die ausgewachsen sind, sind sie leblose Gebilde wie die Haare der Säugetiere. Sie nutzen sich mit der Zeit ab, werden ausgerissen oder fallen aus. Daher müssen sie regelmäßig erneuert werden. Der Gefiederwechsel wird durch eine verstärkte Ausschüttung von Schild- und Keimdrüsenhormonen ausgelöst. Während der Mauser haben die Vögel einen erhöhten Bedarf an energiereichem Futter und zusätzlichen Vitaminen und Mine- ralstoffen. Eine mangelhafte Ernährung während dieser Zeit spiegelt sich anschließend im nachwachsenden Gefieder wider (z.B. ausgeblichene Stellen, Verfärbungen, spröde Federn, Missbildungen, etc.) und führt generell zu Mangelerscheinungen. Häufigkeit, Verlauf und Dauer der Mauser sind artspezifisch und daher sehr unterschiedlich. Die meisten Kleinvögel mausern zweimal jährlich, Finken jedoch nur einmal. Die Dauer kann ein bis zwei Monate, aber auch, wie bei den Greifvögeln, ein Jahr sein. Manche werfen alle Schwingen auf einmal ab und werden sogar vorübergehend flugunfähig, während andere fast unbemerkt ihr Federkleid wechseln. Bei Papageien geht die Mauser schrittweise vor sich, die Vögel bleiben flugfähig und bilden keine kahlen Stellen; diese sind immer ein Hinweis auf ein Federrupf-Problem oder eine andere Erkrankung.

N wie Neophobie: Als Neophobie (lat.: Neophobia) wird die Angst vor etwas Neuem, unbekannten Situationen, neuartigen Dingen oder fremden Personen bezeichnet. Den meisten HalterInnen von Einzelvögeln ist dieser Zustand bekannt. Es beginnt meist mit der Ablehnung „neuer“ Futtermittel wie Obstsorten oder Pellets. Aber auch neuen Spielsachen und Sitzästen begegnen viele Papageien mit Misstrauen und Angst. Dies hat auch mit dem natürlichen Sozialverhalten von Papageien zu tun. Da sie in der Natur in Paaren oder Gruppen leben, können ängstliche Individuen den mutigeren etwas abschauen – und dann evtl. nachmachen, wenn sich der Gegenstand als ungefährlich, die Frucht als genießbar erweist. In der Einzelhaltung können sie das nicht. Bei Essbarem wird der Mensch manchmal als „Vorkoster“ akzeptiert, aber bei Sitzästen und Spielsachen hat er keine Chance – wie sollte er sich auch auf eine Papageienschaukel schwingen?

O wie Obst: Früchte sind unverzichtbarer Bestandteil der Papageienernährung. Das Sortiment ist sehr groß, wichtig sind die Abwechslung und die Gabe frischer, möglichst ungespritzter Früchte. Manche Beeren und auch die Samen des Granatapfels sowie Kirschen, Zwetschken und Lychees können sehr gut eingefroren und damit auch außerhalb der Saison gefüttert werden. Fast alle Obst- und viele Beerensorten können angeboten werden, z.B. Äpfel, Birnen, Weintrauben, Orangen, Zwetschken, Pfirsiche, Nektarinen, Mandarinen, Bananen, Melonen, Marillen, Feigen, Granatäpfel, Kirschen, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Beeren heimischer Sträucher und Bäume, wie Holunder (nur reife Beeren!), Weißdorn, Eberesche (= Vogelbeere), Hagebutten, Feuerdorn und viele mehr. Zusätzlich zum heimischen und mediterranen Obst benötigen Papageien als exotische Vögel auch exotische Früchte; hier haben sich die Früchte der Ölpalme, Papayas, Mangos und Lychees besonders bewährt. Vitamin C können Vögel zwar selbst synthetisieren (erzeugen); dennoch besteht in Zeiten hoher Belastung (Stress, Transport, hohe Umgebungstemperaturen, etc.) auch hier ein erhöhter Bedarf. Beerenobst ist besonders vitaminreich. Bei Melonen und Mangos sollte man beim Kauf auf den Reifegrad achten, unreife Früchte werden meist abgelehnt. Der Mangokern ist bei Großpapageien ein begehrtes Objekt zum Abnagen, die Kerne von Papayas, Ölfrüchten und Melonen sind ungiftig.

Zwei Tipps für Obstmuffel: Bieten Sie Fruchtstücke auf Fruchtspießen an und entziehen Sie den Papageien (sofern gesund und nicht unterernährt) tagsüber die Körnermischung (erst wieder zur Abendfütterung anbieten).

P wie Pellets: Seit einigen Jahren bietet der Handel vermehrt pelletierte Fertignahrung für Papageien an. Dies resultiert aus den schlechten Erfahrungen, die durch einseitige Ernährung mit Sämereien Jahrzehnte lang gemacht wurden: Mangelerscheinungen (z.B. Vitamin- und Mineralstoffmangel), Pilzerkrankungen und die dadurch reduzierte Lebenserwartung trafen vor allem Großpapageien (typisch: Graupapagei, der nur Sonnenblumenkerne frisst). Durch die Vermischung verschiedener Einzelkomponenten, wie z.B. Weizen, Hafer, Mais, Eier, Hülsenfrüchte, Mineralstoffe und Vitamine, etc., die durch spezielle Verfahren aufbereitet, vermengt und gepresst werden, möchte man eine einseitige Ernährung unmöglich machen. Dadurch entstehen je nach Sorte und Marke verschieden große, gefärbte oder ungefärbte Futterbröckchen mit jeweils dem gleichen Inhalt. Manche Firmen aromatisieren die Pellets, andere nicht. Die Fütterung von Pellets darf jedoch keinesfalls als bequemer Ersatz für alles an- dere gesehen werden, denn Pellets sind kein Alleinfuttermittel. Sie enthalten zu wenige Vitamine, stellen ein reizarmes Futter dar (Abschälen nicht möglich) und haben nicht die richtige Konsistenz für den Muskelmagen der Papageien. Als Zusatzfuttermittel und zur Umstellung einseitig ernährter und dadurch bereits erkrankter Vögel sind sie jedoch sehr wohl geeignet. Niemals kann die Verfütterung von Obst, Gemüse, Grünfutter, etc. durch die Gabe von Pellets ersetzt werden.

Es empfiehlt sich, zunächst verschiedene Sorten auszuprobieren. Für die Umstellung selbst wenden Papageienhalter verschiedene Tricks an: Vermischung mit Fruchtsaft, wenig Honig, einigen Tropfen Öl, einem Milchprodukt, Kräutersuppe, etc. Sobald die „Neulinge“ einen bekann- ten, beliebten Geschmack aufweisen, werden sie meist angenommen. Auch andere Papageien, die selbst schon umgestellt sind, können hier Vorbildwirkung haben. Nicht zuletzt mahlen manche Tierhalter die Pellets (z.B. in der Kaffeemühle) und vermischen sie anschließend mit Bana- nenbrei oder dergleichen.

Q wie Quarantäne: Die Quarantäne ist vor allem aus der Zeit regelmäßiger Importe von Wildvögeln ein Begriff. Doch auch in Gefangenschaft gezüchtete Tiere können infektiöse Krankheiten in sich tragen und weitergeben. Daher empfiehlt sich bei jedem Neuzugang eine zwei- bis dreiwöchige Quarantänezeit, vor allem dann, wenn der Vogel zugeflogen oder seine Herkunft ungewiss ist. Eine Quarantänesituation ist freilich nur dann gegeben, wenn gewisse Auflagen, die z.B. im Zoofachhandel und in Tierheimen Pflicht sind, eingehalten werden. Eine Quarantäne befindet sich immer in einem Extraraum. Bei der Versorgung mehrerer Tiere ist darauf zu achten, dass der „Altbestand“ vor dem „Neuzugang“ versorgt wird. Vorab sollte derVogel natürlich tierärztlich untersucht werden – hier gibt es schon nach ein bis zwei Tagen Befunde über einen möglichen Befall mit Bakterien. Bei Verdacht auf eine virusbedingte Erkrankung wie PBFD (Schnabel- und Federkrankheit) müssen spezielle Befunde angefordert werden. Während der Quarantänezeit hat das Tier Zeit, sich in Ruhe an die neuen Pflegepersonen zu gewöhnen, diese wiederum können den Neuzugang genau beobachten (Putzverhalten, Aktivität, Futteraufnahme, Kotbeschaffenheit, etc.) Für die Vogelhaltung gibt es – falls unbedingt notwendig – spezielle Desinfektionsmittel, außerdem wirkt nicht jedes Desinfektionsmittel gegen jeden Erreger. Auskunft gibt im Zweifelsfall der Tierarzt. (Achtung: Desinfektionsmittel immer auf trockenen Flächen verwenden).

Wenn’s um Papageien geht, ist man häufig mit Irrtümern und Vorurteilen konfrontiert:

Zur Haltung allgemein:

„Ich kann dem Vogel keine Naturäste und kein Spielzeug geben, er fürchtet sich vor allem.“

Von Natur aus sind Papageien intelligente und daher neugierige Lebewesen. Doch ständige Reizarmut und immer gleiche Tages- und Handlungsabläufe sowie eine Umwelt, die sich nie ändert (immer die gleichen Sitzstangen am gleichen Ort, etc.) führen zu Fixierung auf das Alte und Angst vor Neuem. Das gilt auch für die Prägung auf bestimmte Futtermittel. Langsame Umgewöhnungsversuche („Annäherung“ eines Naturastes, etc.) zeigen nur wenig Erfolg, die Vögel erweisen sich meist beharrlicher als ihre Besitzer – schon nach kurzer Zeit „erlöst“ man das Tier vom angstmachenden Spielzeug oder verweigerten Futter. Damit schließt sich der Teufelskreis, dem Vogel wird immer langweiliger, er wird aufgrund falscher Ernährung (meist Sonnenblumenkerne und Nüsse) krank und stirbt mitunter einen frühen Tod.

„Vögel, die sich fortpflanzen, sind glücklich“.

Eine Irrmeinung, die oft von Züchtern vertreten wird, aber längst tiergartenbiologisch widerlegt wurde. Die Fortpflanzung hat mit artgerechter Haltung wenig zu tun, sie ist eine triebgesteuerte Handlung. Je nach Tierart sind verschiedene Faktoren für eine erfolgreiche Fortpflanzung ausschlaggebend: Ernährung, klimatische Verhältnisse, harmonisches Verhältnis zwischen Tierpartnern, etc. Andere Parameter, wie z.B. adäquate Unterbringung, Beschäftigungsmaterial, Flugmöglichkeiten und Hygiene sind zwar für ein „erfülltes Vogelleben“ maßgeblich (die Bezeichnung „glücklich“ ist sehr anthropogen besetzt), nicht aber für den Zuchterfolg, schon gar nicht dann, wenn die Eier den Vögeln ohnehin zur Handaufzucht weggenommen werden. Das heißt, dem Vogel wird gar nicht die Möglichkeit gegeben, seiner Natur gemäß auf seine Umweltsituation zu reagieren. Tiere, die in einem beengten Lebensraum leben müssen, verweigern oft die Aufzucht der Jungen, da sie wissen, dass auf der zur Verfügung stehenden Fläche nicht mehr Tiere als sie selbst existieren können.

„Papageien wollen gar nicht fliegen, es sind Klettertiere“.

Nein! Die vielen verschiedenen Papageienarten (über 350!) haben unterschiedliches Flugvermögen, dennoch: Fast alle legen in der Natur täglich viele Kilometer zurück, um morgens von ihren Schlafplätzen zu ihren Nahrungsgründen zu fliegen und abends wieder retour (man nennt dies einen Tagesgang). Einige Gründe, warum Papageien in Gefangenschaft weniger fliegen:

  • Die Unterbringung ist zu klein, sie haben nicht genügend Platz.
  • Alle interessanten Dinge, die es zu erreichen gibt, liegen in „Kletterweite“, z.B. auf einem Kletterbaum; eine instinktive „Kosten-Nutzen-Rechnung“ sagt dem Vogel, dass er energetisch günstiger dran ist, wenn er klettert, da Fliegen mehr Energie kostet.
  • Es gibt keine anderen Landemöglichkeiten im Raum; Großpapageien fliegen nicht einfach Kreise im Zimmer, Sittiche schon.
  • Der Vogel ist zu dick; dies kommt sehr häufig bei Amazonen vor.
  • Der Papagei ist schon lange nicht geflogen und hat daher keine gut ausgebildete Flugmuskulatur.
  • Der Vogel ist krank – er leidet z.B. an Aspergillose (Pilzerkrankung der Lungen und Luftsäcke), dadurch hat er Probleme mit der Atmung. Je mehr er sich anstrengt, desto weniger Luft bekommt er. Also lässt er das Fliegen lieber bleiben.
  • Der Vogel leidet unter einer – vielleicht schwer sichtbaren – Flügelverletzung und kann daher nicht fliegen.
  • Der Papagei hat sich die notwendigen Schwung- und/oder Schwanzfedern ausgerupft.
  • Der Schwungfedern sind gestutzt. Auch wenn die Federn längere Zeit gestutzt waren, kann es sein, dass man dem Vogel das Fliegen erst wieder beibringen muss (motivieren, Übungen in Bodennähe, etc.).

„Handaufgezogene Vögel neigen nicht zum Federrupfen.“

Stimmt nicht. Die Handaufzucht und Zähmung schützt nicht vor Verhaltensstörungen. Ganz im Gegenteil. Sobald der Vogel geschlechtsreif wird, kommt er in einen enormen Konflikt – mit wem soll er eine Paarbindung eingehen – mit dem Menschen, auf den er fehlgeprägt wurde? Doch dieser Mensch kann seine Bedürfnisse nicht befriedigen, das Resultat ist oft gesteigerte Eifersucht und Aggression, auch gegen den eigentlich geliebten Menschen. Wird der Vogel oft alleine gelassen, richtet er die Aggression schließlich gegen sich selbst (Autoaggression) – er beginnt, die Federn zu rupfen, die Haut aufzubeißen, stereotype Bewegungen durchzuführen. Handaufgezogene Vögel sind aufgrund ihrer Fehlprägung auch schwieriger zu therapieren. Es kann Jahre dauern, bis sie einen Artgenossen als solchen akzeptieren.

Paar- oder Einzelhaltung?

„Wenn man sich ein bis zwei Stunden am Tag mit einem Papagei beschäftigt, kann man ihn auch alleine halten.“

Leider ein häufiges Argument der Tierhändler. Tiergerechte Papageienhaltung sollte jedoch nicht daran gemessen werden, was Papageien „gerade noch aushalten“. Für ein intelligentes, soziales, Wesen sind Einsamkeit und Langeweile die schlimmsten Feinde. Auch mit einem drei- oder vierjährigen Kind kann man sich nicht nur eine Stunde am Tag beschäftigen; Papageien stehen auf einem ähnlichen Entwicklungsniveau. Außerdem sind sie tagaktiv – d.h. sie möchten tagsüber etwas erleben, Abwechslungen und Herausforderungen haben. In der menschenleeren Wohnung sind sie einer permanenten Reizarmut ausgesetzt. Wenn ihre berufstätigen Besitzer abends nachhause kommen, sollten die Vögel eigentlich ihre Nachtruhe antreten. Immer wieder hört man von diesen Besitzern, ihre Vögel hätten sich „umgestellt“ – das mag sein, aber um welchen Preis? Fast immer zeigen diese Vögel nach einigen Monaten oder Jahren schwere psychische Schäden, die bis zur Selbstverstümmelung reichen. Ist unser Egoismus das wert?

„Wenn sie zu zweit sind, reden Papageien nichts mehr“.

Falsch. Papageien, die einmal gelernt haben, die menschliche Stimme nachzuahmen, verlernen dies nicht. Manche werden durch eine Verpaarung etwas weniger plaudern, da sie ja jetzt einen Partner haben, mit dem sie sich in ihrer Sprache unterhalten können, andere aber sprechen gleich viel oder lernen sogar noch dazu. Es gibt sogar Papageien, die den Anschein machen, als würden sie in „Menschensprache“ miteinander reden.

„Ein Vogel, der viele Jahre alleine gelebt hat, akzeptiert keinen Artgenossen mehr.“

Unrichtig. Nicht die Dauer der Einsamkeit sondern die Prägung ist aussschlaggebend für die Akzeptanz eines Partners. Fehlgeprägte, handaufgezogene Vögel werden immer den Menschen als Partner bevorzugen, wenn sie die Wahl haben, während jene, die von den Eltern oder zumindest mit den Nestgeschwistern im sozialen Verband aufgezogen wurden, ihre Artgenossen auch nach vielen Jahren noch erkennen und annehmen. Dennoch sind Papageien sehr wählerisch – nicht alle sind einander sympathisch. Oft sind mehrere Versuche nötig, bis sich ein hamonierendes Paar findet.

„Es ist egal, welche Arten man zusammenbringt.“

Leider nicht. Es gibt zwar Freundschaften zwischen verschiedenen Arten, aber die gibt es auch zwischen Papagei und Hund oder Papagei und Katze. Eine dauerhafte harmonische Bindung wird ein Vogel, der die Wahl hat, nur mit einem Artgenossen eingehen (dies ist auch „biologisch sinnvoll“). Die Ausnahmen dieser „Regel“ bilden in Gefangenschaft nur verschiedene Amazonenarten untereinander sowie verschiedene Ara- und Kakaduarten; d.h. hier erstreckt sich die Bindungsmöglichkeit auf die Gattung. So etwa kann es sein, dass sich eine Blaustirnamazone mit einer Gelbwangenamazone verpaart, ein Hellroter Ara mit einem Grünflügelara, etc.


Zum Erwerb:

„Im Handel bekommt man nur mehr nachgezüchtete Tiere“.

Falsch. Bis auf die australischen Arten wie Wellensittich, Nymphensittich und australische Großsittiche sind regelmäßig auch Wildfänge im Zootierhandel erhältlich. Und das, obwohl die Familie der Papageien zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Vogelgruppen gehört (95 Arten bedroht!). Auch Vögel, die nach Auskunft des Händlers vom belgischen oder holländischen „Großzüchter“ stammen, können in Wirklichkeit Wildfänge sein.

„Wenn man einen nachgezüchteten Vogel kauft, braucht man kein schlechtes Gewissen haben.“

Leider meist unrichtig. Die Lebensbedingungen der Tiere in Zuchtanlagen sind sehr oft alles andere als artgerecht.

  • Kellerhaltung ist immer noch üblich, besonders bei lauten Vögeln, die im Siedlungsgebiet gehalten werden und wertvollen, bei denen Diebstahlgefahr besteht.
  • Die Einrichtung der Volieren ist meist spärlich: 2 Sitzstangen, Futter, Wasser, Nistkasten. Die Vögel sollen durch Beschäftigungsmaterial nicht „abgelenkt“ werden, argumentieren manche Züchter, sie sollen lieber züchten.
  • Wenn – durchaus harmonierende – Paare keinen Fortpflanzungserfolg haben, werden sie getrennt, auf das Faktum „Einehe“ wird keine Rücksicht genommen.
  • Klimatische und hygienische Bedingungen sind oft mangelhaft, ebenso die tierärztliche Betreuung, welche weniger „wertvollen“ Vögeln, wie Wellensittichen und Unzertrennlichen (Agaporniden) oft gänzlich versagt wird. Hals umdrehen, Sterben lassen, Entfliegen lassen – immer noch stattfindende „Maßnahmen“ bei auftretenden Krankheiten.
  • Monatelanges Leben in kleinen Zuchtboxen, das Argument: „Da züchten sie besser“.

Fazit: Zuchtanlage vor dem Kauf ansehen! Noch besser: Vögeln ein neues Zuhause geben, die ihres verloren haben – es gibt genug davon.

Bitte bedenken Sie: EIN Papagei ist KEIN Papagei! Denn: Papageien sind hochsoziale Tiere. In der Natur leben sie niemals alleine – ganz im Gegenteil: Sie leben – meist in Einehe – mit einem artgleichen Partner. Viele Papageien sind sogar Schwarmvögel (z.B. Wellen- und Nymphensittiche, Graupapageien), so richtig wohl fühlen sie sich nur in einer Gruppe von Artgenossen. Der Mensch kann den Vogelpartner auch bei besten Haltebedingungen nicht ersetzen.

Zu allererst: Sprechen Sie mit ihrer Familie! Wenn Sie sich also mit dem Gedanken anfreunden können, ZWEI oder mehr Papageien bei sich aufzunehmen, dann lesen Sie bitte weiter.

Womit Sie bei der Haltung von Papageien rechnen müssen:

Lautstärke: Die meisten Papageien sind laut, vor allem in den Morgen- und Abendstunden. Die Beschwerden der Nachbarn sind ein häufiger Abgabegrund. Zu den besonders lauten Papageien zählen Amazonen, südamerikanische Sittiche, Edelpapageien und Kakadus.

Flug- und Nagebedürfnis: Papageien haben ein ausgeprägtes Nagebedürfnis. Sie benötigen daher regelmäßig frische Äste und Holzspielzeug zum Knabbern. Trotzdem beschränken sie ihre Nageaktivitäten meist nicht auf die „erlaubten“ Stücke, sondern nutzen die Freiflugzeit in der Wohnung zum Annagen von Möbeln und Türen.

Schmutz und Hygiene: Nagetätigkeit, verschwenderischer Umgang mit dem Futter und häufiges Kotabsetzen machen Papageien zu pflegeintensiven Tieren. Die regelmäßige Reinigung ist jedoch für die Gesunderhaltung der Tiere absolut notwendig.

Liebe und Hass: Papageien haben eine ausgeprägte Persönlichkeit, deshalb zeigen sie auch Vorlieben für manche Menschen, andere werden möglicherweise abgelehnt (und vielleicht sogar attackiert – letzteres gilt besonders für Amazonen).

Allergien: Papageien produzieren Federstaub. Manche Menschen reagieren darauf allergisch. Personen, die bereits unter anderen Allergien leiden, sind besonders gefährdet. Die Allergiebereitschaft kann in Allergieambulatorien ausgetestet werden. Auch die kurzfristige Aufnahme von z.B. Urlaubspflegevögeln kann Klarheit bringen.

Zahmheit und Sprechen: Es ist ein Irrglaube, dass alle Papageien „baldzahm werden und sprechen lernen“. Statistisch gesehen ahmt nur ein Bruchteil der Papageien die menschliche Sprache nach und viele bleiben ihr Leben lang scheu. Auch mit Eintritt der Geschlechtsreife kann sich vieles im Verhalten ändern. Von handaufgezogenen Papageien ist eine vermehrte Aggressionsbereitschaft bekannt.

Lebenserwartung:

Je nach Art können Papageien ein hohes Lebensalter erreichen (Großpapageien ca. 50-70 Jahre).

Wie gefällt Ihnen die Vorstellung, Ihr gesamtes – oder zumindest einen Großteil Ihres Lebens, mit Papageien zu leben? Ältere Menschen sollten auch ältere Papageien aufnehmen. Bei jungen Menschen kann sich noch vieles ändern (Umzug, neuer Partner, Kinder, etc.). (Groß)papageien können Babies gegenüber eifersüchtig und aggressiv reagieren.

Vergewissern Sie sich vor der Aufnahme von Papageien, ob wirklich alle im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen damit einverstanden sind. Besuchen Sie in jedem Fall vorher Papageienhaltungen bei Bekannten, im Zoo, im Papageienheim, um das Wesen der Exoten kennen zu lernen.

Kosten:

Anschaffung: Je nachdem, woher Sie die Sittiche oder Papageien beziehen und je nach Art, werden die Kosten sehr schwanken. Die Arge Papageienschutz empfiehlt die Aufnahme von Tieren, die ihren Platz verloren haben und ein neues Zuhause suchen.

Für die Errichtung einer Voliere (Zimmer, Garten) oder eines Vogelzimmers ist mit Kosten ab 1.000,- Euro zu rechnen.

Obwohl für Papageien keine Impfungen vorgeschrieben sind, sollten sie in regelmäßigen Abständen (alle 1-2 Jahre) von einem papageienkundigen Tierarzt untersucht werden. Zeigt ein Papagei Krankheitssymptome, muss er sofort zum Tierarzt; zuwarten kann sein Leben kosten.

Rechtliche Voraussetzungen:

Bitte bedenken Sie: Ein Drittel der lebenden Papageienarten ist vom Aussterben bedroht. Deshalb ist der Handel mit diesen Exoten Beschränkungen unterworfen. Mit manchen Arten (z.B. verschiedene Ara-, Amazonen- und Kakaduarten) darf gar nicht gehandelt werden. Die Zucht der meisten Papageienvögel ist meldepflichtig. Züchter müssen dem Käufer die entsprechenden Papiere aushändigen.

Auch das Tierschutzgesetz sieht Papageien als Tiere mit „besonderen Ansprüchen an Haltung und Pflege“ und schreibt eine Meldepflicht (Bezirksamt bzw. Bezirkshauptmannschaft) vor. Eine Haltebewilligung wird nur erteilt, wenn die gesetzlichen Auflagen (Käfiggröße, etc.) erfüllt sind. Das Stutzen der Schwungfedern und die Verwendung von Rundkäfigen sind gesetzlich verboten.

Bitte schaffen Sie Papageien niemals aus folgenden Gründen an:

  • Als Partnerersatz („weil ich so einsam bin“),
  • Als Geschenk,
  • Als exotischer Aufputz für’s Wohnzimmer (Prestigegründe),
  • Als Attraktion für Lokale, Geschäfte, Hotelhallen, etc.,
  • Als Kinderspielzeug.

Kontaktieren Sie die Papageienhotline – schon vor der Anschaffung!

Wenn Sie jetzt immer noch Papageien möchten, sind Sie bei uns herzlich willkommen – hier finden Sie eine kleine Auswahl von Papageien, für die wir gute Plätze suchen.