- Experimentieren Sie mit der Größe der angebotenen Nahrung – manchmal ist die Vorliebe für bestimmtes Obst oder Gemüse auch von der Form und Größe des angebotenen Stückes abhängig. Weintrauben und Kirschen etwa sind auch deshalb bei den meisten Papageien sehr beliebt, weil sie „mundgerechte Happen“ darstellen.
- Finden Sie heraus, welche Zubereitungstechniken bevorzugt werden – Karotten z. B. werden oft nur gekocht gegessen, manche Bohnen nur gekeimt, etc.
- Achtung beim Kochen: die gekochten Nahrungsmittel sollten trotzdem noch knackig sein, zu weiche Stücke werden oft abgelehnt.
- Bieten Sie neues Futter immer dann an, wenn Ihr Papagei am hungrigsten ist – also am Morgen. Vergessen Sie in diesem Fall nicht, abends das Futterschüsserl zu entfernen, denn sonst hat Ihr Papagei schon gefrühstückt, wenn Sie das „gesunde“ Frühstück servieren.
- Überlisten Sie Ihren Papagei, indem Sie tun, als wäre das Futter für Sie selbst gedacht – gestohlene Happen vom „Menschenteller“ schmecken oft viel besser als alles andere.
- Bieten Sie Futter wenn möglich nicht nur im Schüsserl an, sondern auch aufgespießt auf Ästen, am Gitter festgeklammert, am Volierendach (gilt nur für nicht rasch verderbliche Nahrung, wie z. B. Kolbenhirse).
- Lassen Sie sich nicht abschrecken, wenn das neue Nahrungsmittel beim 1. und ev. auch beim 2. und 3. Mal vor allem zerlegt und nicht gegessen wird. Auch dadurch kommt der Vogel auf den Geschmack und beim nächsten Mal frisst er das neue Futter vielleicht in kleinen Stückchen aus dem Futternapf.
- Viele Papageien lassen sich durch Gewürze überzeugen: in Amerika hat man hier gute Erfolge mit Chili, Curry und Zimt erzielt, ferner auch mit Oregano, Majoran u. a. – keine Angst, Chili ist nicht zu scharf für Papageien, manche fressen ganze Chilischoten, aber auch Zwiebel und Knoblauch. Auch ein paar Tropfen Oliven- oder Sesamöl können Wunder wirken.
- Bieten Sie Obst/Gemüse und Körnermischungen nie gleichzeitig an – Papageien tendieren dazu, bei freier Wahl nur die fetten Samen (z. B. Sonnenblumenkerne) aus der Körnermischung zu fressen und vernachlässigen den Rest.
- Fütterungszeiten sind dem „ständig gedeckten Tisch“ vorzuziehen – wer die volle Schüssel immer vor sich hat, verliert den Appetit und geht noch verschwenderischer mit der Nahrung um, als wir es von unserem Feinspitz ohnehin kennen.
Quellfutter
Quellfutter ist zumeist ein Mischung verschiedener Saaten, die ca. 12 Stunden in Wasser eingeweicht wurden – sie haben sich dadurch mit Wasser vollgesogen und sind gequollen. Wichtig ist, dass man beim Quellen und Keimen sehr sauber arbeitet, da sich sonst Bakterien und Schimmelpilze bilden, die sehr schädlich für den Vogel sind. Die Saatenmischung soll daher vor und nach dem Quellvorgang in einem Plastiksieb gründlich mit Wasser gespült werden und während des Quellens in genügend Wasser eingeweicht sein.
Keimfutter
Keimfutter entsteht, wenn man das Quellfutter ohne weiteres Einweichen in einem Plastiksieb, einer Schüssel oder einer Tasse für weitere 12 Stunden (nicht länger, da die Keimlinge leicht verderben) bei Zimmertemperatur keimen lässt, also wartet, bis die weißlich-grünliche Keimspitze durch das Korn bricht (um in der freien Natur zu einer neuen Pflanze auszuwachsen). Das Korn ist dann am proteinreichsten. Zum Quellen und Keimen eignen sich z. B.: Bohnen, Linsen, Sonnenblumenkerne, Weizen, Mais, Hirse, Gerste, Buchweizen, Kardi, Hafer sowie Samen von Kresse, Alfalfa, Zwiebel, Rettich (letztere erhält man in Reformhäusern und Gartencentern), etc.
Kochfutter
Als Kochfutter für Papageien eignen sich:
- Kohlenhydratreiche Nahrung: Teigwaren, Reis, Kartoffeln.
- Verschiedene Gemüse und Getreide (waschen und in Wasser kochen): Broccoli, Karfiol, Linsen, Erbsen, Kürbis, Rote Rüben, Karotten, Mais, Buchweizen, etc.
- Hülsenfrüchte (getrocknet), die vorher (z. B. über Nacht) eingeweicht werden müssen: Versch. Bohnen, z. B. Mungo- und Ackerbohnen, weiße und gefleckte Bohnen, Sojabohnen, rote Bohnen (Achtung: im Rohzustand giftig!), Pferdebohnen (Achtung: im Rohzustand giftig!), Kichererbsen, etc.
ACHTUNG: Rote Bohnen („Kidneybohnen“) und Pferdebohnen sind im rohen Zustand giftig – sie müssen gekocht werden, um die schädlichen Substanzen in der Schale zu inaktivieren. Avocados sind ebenfalls giftig – und zwar in jedem Zustand!
Frischfutter
Wie lange darf Frischfutter im Schüsserl verbleiben? Dies ist von der Temperatur und von der Luftfeuchtigkeit abhängig – je heißer und feuchter, desto schneller können Bakterien und Pilze wachsen; bei normaler Zimmertemperatur von ca. 22° C sind dies rund 4-6 Stunden.
Wie wichtig sind Proteine?
Für erwachsene Papageien sollte der Anteil an proteinhältiger Nahrung, z. B. Milchprodukte, gekochte Hühnerflügerl, gekochtes Ei, milder Käse, bei ca. 12-15% liegen. Mehr wäre ungesund und kann zu Leber- und Nierenschäden führen. Einige Worte zu Dosenfutter: Dosennahrung enthält meist Salz und niedrige Mengen an Nährstoffen und sollte daher vermieden werden. Tiefkühlnahrung ist zwar besser, aber wenn möglich sollte generell frisches Obst und Gemüse bevorzugt werden.